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Saisonrückblick 2014/2015

Nach einigen Wochen Sommerpause blicken wir auf eine ereignisreiche und emotionale Saison 2014/2015 zurück.

Beginnen wir mit dem Sportlichen. Nachdem wir in der vorherigen Saison mal wieder um den Klassenerhalt kämpfen mussten, gingen wir mit gemischten Gefühlen und Erwartungen in die neue Spielzeit. Gleich zu Beginn geschah ein kleines Wunder: Unsere Grün-Weißen schafften im vierten Anlauf tatsächlich den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals durch einen Sieg in Ulm gegen „Internazionale“ Illertissen.


Die Bundesligasaison startete mäßig mit einigen Unentschieden und setzte sich mit einer Reihe von Niederlagen weiter fort. Spätestens zu diesem Zeitpunkt verschwand das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine Platzierung im oberen Tabellendrittel und damit die Chance, endlich wieder mit unserer Mannschaft durch Europa zu ziehen. Nach neun Spielen und einer Niederlage gegen den 1. FC Köln zog der Vorstand die Reißleine und entließ Robin Dutt aus der Verantwortung. Wir alle waren gespannt, ob nun ein würdiger Nachfolger von Thomas Schaaf gefunden wird. Es gab Befürchtungen, dass das Trainerkarussell in Bewegung kommt und der Verein dadurch im Chaos versinkt. Als das neue Trainergespann um Viktor Skripnik, Thorsten Frings und Christian Vander vorgestellt wurde, war große Erleichterung bei vielen zu spüren. Wir erkannten Parallelen zu Thomas Schaaf, der eine ähnliche Vereinskarriere vom Spieler zum Cheftrainer durchlief. Aufgrund der ausgeprägten Identifikation von Viktor Skripnik mit Werder Bremen hofften wir auf die nötige Kontinuität und damit verbunden auch einen ähnlichen sportlichen Erfolg. Nach den ersten erfolgreichen Spielen gegen Chemnitz im DFB-Pokal und in der Liga gegen Mainz keimte die Hoffnung auf, den Tabellenkeller wieder zu verlassen und die Saison doch noch zu einem guten Abschluss bringen zu können. Trotz einigen Erfolgen und der verbesserten Einstellung der Mannschaft reichte es zur Winterpause nur für den 16. Tabellenplatz. Nach dem besten Rückrundenstart seit etlichen Jahren, mit einer kämpferischen und zum Teil guten spielerischen Leistung der Mannschaft, wurde die Vorfreude auf die kommenden Spieltage wieder größer. Mehrere Spiele hintereinander zu gewinnen – wir wussten überhaupt nicht mehr, wie hervorragend sich das anfühlen kann. Mit jedem Sieg wuchs die Sicherheit, dass auf jeden Fall der Klassenerhalt geschafft wird. Sogar Europa schien wieder in greifbarer Nähe zu sein! Allerdings lieferte die Mannschaft zum Ende der Saison keine konstante Leistung mehr ab und scheiterte im DFB-Pokal gegen Bielefeld. Schlussendlich erreichte Werder „nur“ den 10. Tabellenplatz, womit die meisten von uns nach dem verkorksten Saisonstart, doch recht zufrieden waren. Trotzdem blieb ein bitterer Nachgeschmack, da unsere Grün-Weißen mit einer konstanteren Leistung mehr hätten erreichen können. Mit unserem neuen Trainergespann blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft und sind Gewiss, dass sie es schaffen, die Mannschaft weiterhin so zu formen, dass wieder sportlich erfolgreiche Jahre auf uns zukommen werden.
Auch unsere Gruppe war in der abgelaufenen Saison nicht untätig. Zu Beginn der Hinrunde starteten wir eine Versteigerung von Spielertrikots, die wir auf der Chinatour bekamen. Dabei kam eine Summe von 2222€ zusammen, die wir an zwei soziale Organisationen in Bremen spendeten (mehr dazu).
Choreotechnisch begann die Saison für uns mit dem Auswärtsspiel in Hamburg. Dafür planten wir eine lokalpatriotische Choreo, um mal wieder die geilste (Hanse-)Stadt der Welt zu feiern (mehr dazu).
Weiter ging es zum Rückrundenstart mit einer gemeinsamen Aktion mit dem Berliner Gästeanhang zur Problematik der Anstoßzeiten (mehr dazu).
Passend zum Geburtstag unseres geliebten Sportvereins spielten wir in Hoffenheim und zeigten eine kleine Aktion mit einem Geburtstagsspruchband und ehemaligen Vereinswappen. Abgerundet werden sollte es dann von Stoffbahnen in der Mitte. Die Aktion sah leider nicht ganz geschlossen und zufriedenstellend aus.
Unschön ging es mit einem desaströsen Tag in Bielefeld weiter. Nachdem wir aufgrund der fleißigen Arbeiter relativ spät in den Zug sprangen und dementsprechend knapp ankamen, wollten uns die Bielefelder Ordner einen Strich durch die Rechnung machen. Trotz ordnungsgemäßer Anmeldung der Choreo wollten die Ordner, dass wir das komplette Material für die Choreo einzeln ausrollen, um es zu kontrollieren… Nach einigem hin- und her wurden stichprobenartige Kontrollen zugelassen. Viel zu spät und völlig genervt betraten wir also das Stadion, um die Choreo vorzubereiten. Die Durchführung der Choreo gestaltete sich äußerst schwierig, da zusätzlich zum Stress im Vorfeld, der Wind um uns fegte und einzelne Elemente unserer Choreo zerstörte. Zudem flogen wir aus dem DFB Pokal und die Rückfahrt endete für die meisten von uns erst am nächsten Vormittag. Die Polizei führte eine völlig überzogene Personalienfeststellung der gesamten Fahrgäste (ca. 600) aufgrund einer Notbremsenbetätigung durch, weshalb wir die ganze Nacht in Eystrup festhingen (mehr dazu).
Nachdem auch die Durchführung dieser Choreo misslang, waren wir alle sichtlich frustriert. Denn trotz einer guten Planung herrschte zu viel Chaos bei der Umsetzung der Choreo. Spätestens an dieser Stelle wurde uns bewusst, dass es allerhöchste Zeit wurde, als Gruppe wieder mehr zusammenzurücken. Wir stellten schnell fest, dass wir alle noch mehr an einem Strang ziehen müssen. Dafür erscheint es uns u.a. wichtig, die Gruppenstruktur immer wieder aufs Neue zu überdenken und ein gutes Miteinander während und außerhalb der Spieltage mehr im Blick zu haben, damit eine gute Atmosphäre herrschen kann. Wir hoffen so, dass sich der gegenseitige Respekt und die Verlässlichkeit der einzelnen Mitglieder stetig verbessert, um so gestärkt unsere Ziele erreichen zu können. Dieser anstrengende Prozess brachte bei der Mehrzahl der Mitglieder neue Motivation hervor, mit der wir in die neue Saison starten und „stillgelegte“ Projekte wieder mit neuem Leben füllen wollen. Ob uns dies gelingt, wird die Zukunft zeigen…

Ungeachtet der gruppeninternen Probleme und dem anstrengenden und stressigen Prozess, stand das Derby vor der Tür. Es gehört zu unserem Selbstverständnis als Gruppe, dass wir zum Derby eine optische Aktion im Stadion auf die Beine zu stellen. Also rafften wir uns auf und machten uns an die Planung und Erarbeitung einer Choreo. Dieses Derby wollten wir jedoch dazu nutzen, um mit Hilfe einer Choreo in der Ostkurve auf ein fanpolitisches Thema aufmerksam zu machen, auf das wir mit Sorge blicken (mehr dazu).
Kurze Zeit später stand für unseren geliebten Sportverein ein Jubiläum an: der Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft 1965 jährte sich zum 50. Mal. Wir ließen es uns nicht nehmen, zu diesem Anlass eine lang gereifte Choreo-Idee endlich in die Tat umzusetzen (mehr dazu).

Erholt und motiviert starten wir in die neue Saison, wir sehen uns in Würzburg!

Eure Wanderers Bremen