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Wanderers

10 Jahre und noch viel mehr – Das sind Wir und unsere Geschichte

Gegründet haben wir, die Wanderers Bremen, uns im September 2007. Unsere Gruppe bestand zu Beginn aus Mitgliedern, die vorher in den Ultragruppen „Eastside Bremen“ und „Racaille Verte“ zu finden waren. In einer neuen Formation versuchten wir unsere Liebe zum Verein und zur Stadt auf festere Beine zu stellen. Eine Beurteilung inwiefern uns dies bisher gelungen ist, überlassen wir lieber euch.

Dennoch gibt es natürlich aus unserer Sicht Dinge, die uns im Laufe der letzten zehn Jahre ganz gut gelungen sind und auf die wir als Gruppe mit Stolz zurückblicken. Hervorzuheben sind sicher die vielen Choreografien, die wir organisiert, erarbeitet und durchgeführt haben. Nachhaltig in Erinnerung bleiben dabei natürlich die großen, emotionalen Kurvenbilder wie die Abschieds-Choreo für Thomas Schaaf oder die zum 100. Derby, die wir gemeinsam mit der HB-Crew erfolgreich und mit viel Liebe zum Detail umsetzen konnten. Darüber hinaus konnten wir auch anlässlich der Pokal-Finals in Istanbul und Berlin im Jahr 2009 recht ordentliche Ergebnisse abliefern. Nicht zu vergessen ist zusätzlich noch unsere Choreografie zum 10-jährigen Bestehen. Insbesondere diese großen Aktionen haben uns immer wieder bestätigt, dass es richtig und wichtig ist, sich selbst nicht als Nabel der Welt zu sehen, da die Umsetzung derartig großer Aktionen nur mit allen begeisterten Anhängern unseres Sportvereins zu realisieren ist. An dieser Stelle geht daher ein großer Dank an alle, die uns bei unserem Engagement in den vergangenen zehn Jahren unterstützt haben!

Wo Licht ist, ist bekanntlich aber immer auch Schatten, wie beispielsweise Repressionen durch die Polizei, Einschränkungen durch den Verein oder Auseinandersetzungen mit dem DFB oder der DFL. Unseren Fokus legen wir daher insbesondere auch auf die fanpolitische Arbeit, um unsere Freiheiten in der Kurve zu erhalten und uns für weitere Freiräume einzusetzen. Wir versuchen gemeinsam mit unserem aktiven Umfeld und mit Hilfe des 2011 eingeführten Förderkreises in der Ostkurve stimmgewaltig für Unterstützung der Mannschaft zu sorgen und unserer Meinung Gehör zu verschaffen.

Als Ultragruppe verstehen wir es, unseren Verein mit allem zu unterstützen, was wir haben und geben können. Unsere Gruppe steht für Offenheit und Toleranz. Jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Glaube und sexueller Orientierung, der uns auf unserem Weg begleiten möchte, ist bei uns willkommen, solange er einen grünen Geist verspricht. Diese Einstellung widerspricht freiheitsfremden Ideologien und impliziert eine antirassistische Grundhaltung. Unser politisches Engagement bezieht sich insbesondere auf fanpolitische Belange, weil wir uns hier auf unserem Spielfeld bewegen, auch wenn die gleichen Themen auf anderer Ebene in der Politik zu finden sind. Wenn wir gegen die Erhöhung der Ticketpreise sind, kämpfen wir für erschwingliche Tickets, die sich auch sozial Schwächere leisten können. Oder, wenn wir gegen Kommerzialisierung Sturm laufen, dann weil uns beispielsweise der Werbeterror vor, während und nach dem Spiel auf den Wecker geht und nicht, weil wir an den Grundfesten des Kapitalismus rütteln wollen.

Neben der sportlichen Talfahrt unserer Equipe, die uns in den letzten Jahren begleitet, sorgt die stets voranschreitende „Professionalisierung des Fußballs“ für ein Ungleichgewicht und eine Verschiebung von Werten. Damit die Vereine im Geschäft Fußball weiterhin konkurrenzfähig bleiben, rückt die Generierung von Geldern und neuen Märkten an oberste Stelle. Immer mehr Sportvereine verkommen durch diese Entwicklung zu reinen Wirtschaftsunternehmen, wo der Fan auf der Strecke bleibt. Dies kann zur Folge haben, dass den Fans und Mitgliedern eines Vereins die Möglichkeit genommen wird, in demokratischen Prozessen Einfluss auf die Geschicke ihres Vereins zu nehmen. Die Entwicklungen des modernen Fußballs sind auch an unserem Verein nicht spurlos vorbei gegangen. So wurde 1999 die Werder Bremen GmbH und Co. KGaA gegründet, die beispielsweise die Profi-Fußballmannschaften und das Leistungszentrum betreibt. Der Sportverein Werder Bremen e.V. ist zwar momentan noch alleiniger Anteilseigner der GmbH, dennoch erleichtert eine Ausgliederung die Öffnung für Investoren und damit den Verkauf von Anteilen. Die Mitgliederversammlung hat aktuell immer noch Einfluss auf die Geschicke der GmbH, da sie eine Person der dreiköpfigen Geschäftsführung ernennt. Wir sind realistisch genug um zu wissen, dass wir die aktuelle Entwicklung des Fußballs nicht gänzlich aufhalten können, sehen es jedoch als unsere Pflicht an ständig und unablässig Kritik daran zu äußern.

Ein weiteres Ziel von uns ist es, die Interessen der Fankultur in Bremen und darüber hinaus zu stärken und so bündeln, dass sie Gehör beim Verein, DFB, und DFL finden und umgesetzt werden können. Um bei diesen Belangen bestmöglich aufgestellt zu sein, sind wir überregional in dem Zusammenschluss „Pro Fans“ vertreten, wodurch wir im ständigen Kontakt zu anderen Fanszenen sind und auch hin und wieder gemeinsame Aktionen mit ihnen mit dem Ziel der Erhaltung der Fankultur durchführen. Bei uns in Bremen wollen wir die Werderfans so gut es eben geht für alle fankulturellen Themen durch Flyer, Aushänge oder aber auch größere Aktionen in der Ostkurve sensibilisieren. Darüber hinaus vertreten wir natürlich unsere Meinung sehr strikt gegenüber der Geschäftsführung unseres Vereins. Dabei stoßen wir allerdings auch immer häufiger an die Grenzen des Aushaltbaren, wenn sich der Verein bei den ständig aufkommenden Themen einfach nicht bewegen will. Wir sehen diesen Weg der Kommunikation dennoch momentan zumindest noch als alternativlos an, um Besserung für uns Fans herbeizuführen zu können. Realistisch betrachtet ist es zwar schwierig überhaupt noch Verbesserung der Fanbelange erreichen zu können, jedoch wissen wir, dass es möglich ist und dafür geben wir alles.

Ein weiteres Thema ist der Einsatz von Pyrotechnik. Für uns ist das Thema so einfach wie klar: Pyrotechnische Gegenstände sind für uns ebenso Teil eines Fanblocks wie Fahnen, Doppelhalter, Choreos und Transparente. An dieser Stelle müssen wir jedoch anmerken, dass ein kontrolliertes Abbrennen von Bengalos, Fackeln, Rauch etc. gefordert ist. Böller sind hingegen vollkommen unnötig und gefährlich. Ein weiteres No-Go ist das Schmeißen in den Nachbar- oder Gästeblock oder aufs Spielfeld.

Unser Gruppenleben geht weit über die Aktivitäten am Spieltag und im Stadion hinaus. So treffen wir uns beispielsweise regelmäßig unter der Woche, um kleinere und größere Aktionen für die Unterstützung unserer Mannschaft vorzubereiten. Der Verein und die Gruppe sind der Lebensmittelpunkt unserer Mitglieder. Über die Jahre sind viele Freundschaften unter den Mitgliedern entstanden und gewachsen, sodass wir auch viel Zeit fernab des Fußballs miteinander verbringen.

Solltet ihr euch in den Grundpfeilern unsere Gruppe wiederfinden und sollte euer Interesse an unserer Gruppe geweckt sein, dann nehmt gerne den persönlichen Kontakt zu uns auf. Der Förderkreis bietet hier eine einfache Möglichkeit uns zu unterstützen und auf dem Laufenden zu bleiben. Aber zögert auch nicht uns bei den Heimspielen an unserem Stand vor dem Ostkurvensaal oder aber direkt im Stadion anzusprechen. Durch ein persönliches Gespräch ergeben sich leichter Chancen an die Gruppe herangeführt und in die Aktivitäten integriert zu werden.

Wanderers Bremen